Radfahren-Kultur-Frohsinn an der ElbeNachdem im letzten Jahr nur Kurztrips im Tourenkalender standen, sollte 2018 mal wieder eine "ordentliche" Reise stattfinden. Der Vorschlag, in die Nähe Dresdens zu fahren, wurde wegen des weiten Anfahrtsweges zunächst zögerlich akzeptiert, Eberhard hat bereits etliche Touren ausgearbeitet, doch es kamen berechtigte Zweifel an der Durchführbarkeit wegen evtl. Straßensperren und anderen Unwägbarkeiten auf. So nahm er Kontakt zu Rolf Baum, einem sehr engagierten Radsportler und nebenbei noch Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Meißen, auf. Rolf Baum erklärte sich spontan bereit, der Gruppe zu helfen und traf sich mit Eberhard vor Beginn der Touren. Neben einiger von ihm professionell ausgearbeiteten Tourenblättern machte er auch das Angebot, unsere Gruppe von ihm oder einem Vereinskameraden begleiten zu können, was dankbar akzeptiert wurde.
Zum Start am ersten Tourentag Am ersten Tourentag erschien also mit Wolfgang Gröll ein Radsportler des örtlichen Radsportclubs, der als Tourenvorschlag eine Runde von ca. 80 km in nördlicher Richtung (nach Preußen) machte. Der Start durch verwinkelte Stadtstraßen von Coswig zeigte uns, dass wir ohne seine Ortskenntnisse Probleme bekommen hätten. Durch ein bewaldetes Tal, dem Spitzgrund, leicht bergan, ging es auf die Hochebene und von dort aus wellig weiter. Zur besten Mittagszeit wurde Pause in einem Cafe´an einem See gemacht, die heimische Soljankasuppe war nicht schlecht. Als kulturellen Höhepunkt zeigte uns Wolfgang die umfangreiche Schlossanlage von Moritzburg. Auch einige lustige Anekdoten gab er zum Besten.
Was gibt´s zu Essen? Die Strecke am 1. Tag Hierdurch bewies er durch seine Kenntnisse in der Historie und Streckenkunde, dass er in der Schule bei Geschichte und Heimatkunde gut aufgepasst hatte. Aufstellung vor der Moritzburg
Von Moritzburg ging es nur noch leicht bergab, bis die Gruppe am frühen Nachmittag wieder das Hotel erreichte und dort als Abschluss die obligatorische Siegerehrung vornahm. Auch Micha hatte sich super geschlagen. Für den nächsten Tag, Dienstag, wollte uns Wolfgang wieder begleiten, 9 Fahrer, 70 km, 204´, ø 22,5 km/h
Der Dienstag begann nach dem Frühstück bedeckt, aber trocken. Wolfgang erschien pünktlich am Hotel, die geplante Route ging am Elberadweg entlang nach Riesa über Meißen und auf der anderen Flussseite zurück, 87 km. Die Gruppe in voller Fahrt, 2. v. links Wolfgang Bobby hatte sich am Vortag mit einem E-Bike ausgerüstet und bereits damit trainiert, so stand seinem Mitkommen nichts im Weg. Über eine Brücke erreichten wir das westliche Flussufer- wegen des niedrigen Wasserstandes hätte man zur Not auch durchwaten können bei 45 cm Wassertiefe. Der Elbe-Radweg begann recht komfortabel mit guter Asphaltdecke, jedoch etwas später wurde diese immer mehr durch zum Teil archaisches Pflaster unterbrochen. Trotzdem wurde sehr schnell Meißen erreicht. Alle kamen mit dem Tempo klar. Stop in Meißen
Nach Kurzstop ging es weiter nach Riesa, einer kleinen Industriestadt. Ohne Pause ging es wieder über eine Brücke auf die östliche Flussseite. Auch hier wurde die Teerdecke alle 100 mtr. durch kurze Pflasterstrecken unterbrochen. Im kleinen Ort Diesbar kannte Wolfgang ein gemütliches Lokal mit Terasse, wo Pause gemacht wurde. Neben Zwiebelkuchen und Federweißem gab es noch andere Leckereien. Die Pause war so ausgedehnt, dass Bobby seinen fast leergefahrenen Fahrradakku wieder laden konnte. Der Rückweg führte noch einmal an Meißen vorbei und pünktlich um 16 Uhr- wie von Micha gewünscht- wurde das Hotel erreicht.
Strecke nach Riesa und zurück Alte Mühle an der Elbe 9 Fahrer, 87 km, ø 20,15 km/
Der Mittwoch, allgemein als Familientag eingestuft, wurde mit 4 Fahrern inclusive Guide Wolfgang unter die Räder genommen. Ursprünglich wollte man bis nach Freiberg und zurück fahren, doch Wolfgang wollte uns zeigen, dass das Elbland nicht nur aus dem flachen Radweg besteht, sondern auch giftige Anstiege zu bieten hat. Sofort nach Verlassen des Elberadweges ging es gleich heftig in die Höhe, eine kleine Waldstraße parallel zur Stoppomatstraße, die wohl noch etwas steiler ist als die hier gefahrenen 15 - 18 %.. Auf der Höhe angekommen ging es wellig weiter. Inzwischen waren die Temperaturen auch schon erheblich angestiegen, doch der frische Wind sorgte für entsprechende Kühlung. Bald folgten auf schöne Abfahrten entsprechend steile Anstiege. An einem Stollenloch, der die Wasser vom Grubenrevier Freiberg ableitete, hielt uns Wolfgang wieder einen interessanten Vortrag, Von dort war es noch etwa eine Stunde bis zur Mittagsrast, einer Waldgaststätte mit leckerem Bier und guten Speisen. So gestärkt ging es auf die letzten 25 Kilometer, zum Ende an die Stoppomat-Strecke des heimischen Radclubs. Steil bergab (60 Klamotten) Zum Glück ging es nur noch steil abwärts und gegen 15 Uhr wurde das Hotel erreicht.
Bergige Tour am Mittwoch Bobby als Letzter 4 Fahrer, 73 km, 200 ´, ø 21,7 km/h
Leider begann der Donnerstag schon früh mit Regen, was von den meisten mit einem zusätzlichen Erholungs- und Ausflugstag mit ihren Ehefrauen genutzt wurde. Direkt neben dem Hotel befindet sich eine kleine Privatbrauerei,von der auch das Hotel beliefert wird. Der Nachmittag wurde von einigen zu einer Verkostung der leckeren Biere genutzt. Nach Ansicht unserer Radebeuler Freunde schaden ein oder mehrere Biere auch beim Radfahren nicht, denn im Bier sei ja alles Nahrhafte drin. Prost.
Am Freitag, dem vorletztenTourentag sollte die "Königsetappe"gefahren werden, nicht wegen ihres Profils, sonder wegen der Länge der Tour.. Guide Wolfgang schlug vor, nicht bis Bad Schandau, sondern "nur" bis Rathen und wieder zurück zu fahren. So wurde bei angenehmen Temperaturen gestartet, über die Elbbrücke auf den Radweg der südlichen Elbseite. Bald wurde die Silhouette der Stadt Dresden sichtbar und über den belebten und holprigen Radweg wurde Dresden unterhalb der berühmten Brühlschen Terrasse durchfahren. Bei etwas ruhigerem Rad- und Fußverkehr wurden Heidenau und Pirna passiert, vorher wurde noch Halt am Schloss Pillnitz und der Brücke Blaues Wunder gemacht. Am Blauen Wunder Schloß Pillnitz Danach kamen dann schon die bekannten Felsen des Elbsandsteingebirges in Sicht. Etwas welliger wurden die letzten Kilometer bis zum Etappenziel Rathen, unterhalb des Basteifelsen, erreicht. Mittagsrast wurde an einem Terrassecafé am Bahnhof gemacht. Drei Radler entschieden sich aus unterschiedlichen Gründen, die Rückfahrt mit der Bahn zu machen. Die anderen stiegen wieder auf die Räder und erreichten bei stärker werdendem Verkehr eine Stunde nach den Bahnfahrern wieder das Hotel. Die letzten 25 Kilometer wurde die Gruppe von einem sehr fitten Radler auf einem alten Tourenrad begleitet. Guide Wolfgang verabschiedete sich am Hotel von unsererGruppe, nicht ohne den herzlichen Dank aller entgegen genommen zu haben. Am Abend besuchten einige aus der Gruppe ein Weinfest im benachbarten Weinböhla, das denen in den etablierteren Weingegenden um nichts nachstand. Auch der Wein aus der Elbregion war sehr delikat. Elbe-Radweg bei Dresden Strecke in´s Elbsandsteingebrge 8/3 Fahrer, 105/53 km, 288/155 ´, ø 22,2 km/h
Für den Abschlusstag war eine Tour von lediglich 45 Kilometern geplant. Carsten hatte in seinem "Stammlokal" Schwarze Seele in Altkötschenbroda Plätze reserviert. Bei bedecktem, aber fast trockenem Wetter wurde wieder Coswig in nördliche Richtung verlassen, der mäßige Anstieg lief perfekt. Auf der Hochebene angekommen, ging es wellig weiter, eine gepflasterte Ortsdurchfahrt wurde umfahren. Die Schlussabfahrt nach Radebeul war so schnell, dass Bobby mit seinem E-Bike Probleme hatte, zu folgen. In der "Schwarzen Seele" wurde die finale Siegerehrung abgehalten und bereits ein erstes Fazit der Reise abgegeben. Dieses war durchaus positiv, was den Organisator freute. Nach dem abendlichen Essen wurden bereits Pläne für das nächste Jahr gemacht.
Letzte Tour am Samstag Siegerehrung in Altkötschenbroda 8 Fahrer, 45 km, 141 ´, ø 19,5 km/h |