Bimbach 2019

Die A-Gruppe war mit 7 Leuten dabei

Pfingsten – Bimbach, diese Worte haben unter Radsportlern einen ganz besonderen Klang. Findet doch in Bimbach nahe Fulda mitten in der Rhön schon seit langem ein besonders schöner Radmarathon statt. In diesem Jahr sogar zum 30sten Mal. 

Der Bimbach-Marathon hat schon seit einiger Zeit die Mindeststrecke für Radmarathons von 200 km deutlich überschritten. Bisher war die Distanz von 256 km als Extremstrecke schon heftig genug. Aber der Trend geht zur Ultra-Langstrecke, deshalb wurde in 2019 auch noch ein Extrem 3 mit 300 km angeboten. Und das alles in diesem Jahr mit einer komplett neuen Streckenführung mit 5.000 hm auf der Extremtour und 5.600 hm auf der 300km-Strecke. Und der Ausrichter sagt, die Strecke durch die Hochrhön sei eher noch anspruchsvoller geworden . 

Die Stramme Kette fährt auch seit längerem schon mit, so auch in 2019.Ich als Neumitglied dann auch, der 2019er Marathon ist meine 4. Fahrt in Bimbach an Pfingsten. Neben der anspruchsvollen Strecke, einer erstklassigen Organisation ist auch das freie Campen auf der Wiese neben dem Startplatz eine Besonderheit in Bimbach. Uwe, Dirk und Björn und eben ich haben uns diese ganz besondere Atmosphäre gegönnt, Pati, Thomas und Matthias sind in einem Hotel untergekommen, das die „Kette“ schon traditionell bucht. 

Am Samstagabend hat der RSC Bimbach die Strecke und alles drumrum vorgestellt. Im Festzelt gab es eine ziemlich professionelle Präsentation mit Videos und vielen wichtigen Infos. Das war für alle interessant, weil wie gesagt die Streckenführung komplett neu ist. Die Wasserkuppe ist nicht mehr dabei, aber jede Menge andere Anstiege, teils mit Prozenten über 10%. Jeder einzelne Anstieg nicht übermäßig lang, aber es geht immer hoch und runter, hoch und runter .

Die Stramme-Kette-Teilnehmer haben unterschiedliche Strecken geplant. Von 180km bis 300km war alles dabei. Ich selbst hatte mir die Extremstrecke mit 256 km vorgenommen. Der Wetterbericht war gut, das war schon mal ein guter Start. Und am Sonntagmorgen und den ganzen Tag über hat es sich auch bestätigt. Kein Regen, nur morgens noch einstellige Temperaturen, dann schon bald tauglich für Kurz-Kurz, aber nicht zu heiß. Optimale Randbedingungen für ein ganz besonderes Erlebnis! Die unterschiedlichen Strecken starten am Sonntag in einzelnen Blöcken zu unterschiedlichen Zeiten. Los geht’s um 5.30 Uhr, mein Start ist dann um 6.15 gewesen.

Tja, dann ging’s los ! Und der RSC Bimbach hat nicht zuviel versprochen. Eine schier endlose Abfolge von Anstiegen und Abfahrten. Alles wie immer gut ausgeschildert, auf wirklich ruhigen Nebenstrecken und immer wieder mit schönen landschaftlichen Ausblicken. Sofern man sich dafür einen Blick bewahren konnte! Der Schlüssel zum Erfolg in Bimbach ist eine besonnene Aufteilung. Nie ans Limit, immer konzentriert bleiben, seinen eigenen Rhythmus durchziehen und immer dran denken: nach dem Anstieg ist vor dem nächsten Anstieg. 

Die guten Verpflegungsstationen haben auch eine lange Tradition in Bimbach, inkl. einer warmen Mahlzeit, wer sie denn will. Die Stramme-Kette hat den Tag sehr unterschiedlich erlebt. Dem einen fehlte es hier und da an erwarteter Verpflegung, ein anderer hat das 300km-Vorhaben zwischendrin abbrechen müssen, der eine oder andere hat sich mit Mühe ins Ziel geschleppt und andere haben den Tag überwiegend als tolles Erlebnis genossen, weil sie sich Kräfte und Kondition angemessen aufgeteilt haben und ihre persönlichen Ziele erreicht haben. 

Mein Tag war sehr schön. Natürlich anstrengend, aber mir ist eine gute Aufteilung gelungen und es war ein konzentriertes Erlebnis aus Höhen und Tiefen und einer genußvollen Einfahrt ins Ziel. In Bimbach trudelten dann einer nach dem anderen ein. Die leeren Speicher mußten gefüllt werden, die Wunden wurden geleckt und die „Heldentaten“ wurden ausgiebig besungen. Irgendwie fingen die Tiefen und Schmerzen schnell an zu verfliegen. Eigentlich alles wie immer, nur in Bimbach eben alles „Extrem“.

Berichterstellung: Frank