Pfingsten fährt man anders

„Pfingsten fährt man anders!“ unter dieses Motto könnte durchaus

der Wochenendausflug ins Sauerland über Pfingsten 2015 fallen.  „Pfingsten fährt man in Bimbach??“ Nein, darauf konnten wir uns nach der Hitzeschlacht letztes Jahr nicht so ganz verständigen. Letztlich machten sich Pati, Jörg, Harti, Siggi und der Tkbiker auf den Weg nach Willingen.

Der Freitag war geprägt von der Gewissheit, nicht mehr radeln zu müssen. Pati, Jörg und ich waren schon gegen Mittag vor Ort und nutzen die Gelegenheit in Winterberg beim „Dirt Bike Festival“ einen Einblick in eine etwas andere Bikerszene (Mountainbike) zu bekommen. Seht selbst, was man dort alles zu sehen bekam. Am besten auf einschlägigen Videoplattformen im Internet: „Dirt Bike Festival Winterberg 2015“

Was unterscheidet ein solches Festival von Rennradfestivals? Richtig: Die Dirt-Biker legen Wert auf Remmi-Demmi. Nicht umsonst gibt es ein „Fahrerlager-laut“, also den Campingplatz direkt neben der Partybühne. Für die etwas ruhigeren Kandidaten gibt es immerhin ein „Fahrerlager –leise“…. Kein Scherz!

Den Freitag haben wir gemütlich beim Abendessen und der Routenplanung ausklingen lassen. Unglaublich, wie Hart abends seine Gerti in die Garage schob und dabei mit ihr Selbstgespräche führte…. Man hätte es filmen sollen!

Samstagmorgen, Frühstück um 8 Uhr: 5 Personen sitzen am Frühstückstisch, 4 schauen mittelprächtig herein, einer freut sich wie Bolle. Was kann da bloß los sein?! Richtig: Zum Frühstück spielte unser „Kur- und Sporthotel“ gleich die volle Ladung „NDR 1 Schlager“. Was kann da das Tkbiker-Herz noch mehr erquicken….   Ich sage nur „Ich liebe Schlager jeden Tag, ich liebe Schlager jede Nacht….“

Die Tour am Samstag begann mit dem lockeren Losrollen und der Suche nach einer möglichst ruhigen und schönen Route aus Willingen heraus.  Schnell sollte uns eine Abkürzung verfolgen: „R5“, welche für einen Radwanderweg im Sauerland steht. Ab und an sollte uns der „R5“ an diesem Wochenende noch ein bisschen guten Asphalt liefern. 

Immerhin kamen wir auf den ersten Kilometern gleich an der Skisprungschanze von Willingen vorbei. Einfach nur atemberaubend! Was ist da bloß los, wenn 35.000 Mann den Kessel einheizen…

Als wir dann einmal ins Rollen kamen, fuhren wir doch recht flüssig nach Winterberg. Dort schauten wir noch kurz beim Festival vorbei. Weiter ging es zum ersten großen Höhepunkt unserer Tour: Die letzten Meter zum „Kahlen Asten“ hinauf. Da Winterberg schon recht hoch liegt, war der restliche Anstieg nur gut 1 Km lang bei eher moderaten Steigungsprozenten. Oben am Kahlen Asten gab es dann das erste Gruppenbild.

Der weitere Streckenverlauf führte über doch ruhigere Nebenstraßen. Leider sollten uns die Bauarbeiten nicht verschonen: Alleine bei der Samstagstour mussten wir drei, vier Mal mit Bauarbeiten kämpfen. Nicht bei allen konnte das Rad für wenige Meter geschultert werden. So war zur Mitte der Tour ein etwas mehr als 10 km langer Umweg mit etlichen Höhenmetern erforderlich.

Ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt nach Siedlingshausen. Es ging durch ein wunderschönes Tal mit einem Fluss und etwas Kunst dabei. Der Anstieg selbst war ca. 2,5 Km lang und bot Steigungen von 8-14 %. Zur Belohnung wartete oben die Wasserquelle des Berges. 
Die Trinkflaschen konnten also wieder gefüllt werden.  Ja, dieser Streckenabschnitt verdient eindeutig die Widmung „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen….“.

Nach dem Anstieg in Siedlingshausen suchten wir vergebens nach einem netten Cafe und kehrten schließlich in einem Dönerladen auf eine Portion Pommes ein.

Nach der Pause ging es „zielstrebig“ in Richtung Willingen.  Aber halt! Schließlich kann „zielstrebig“  folgendes bedeuten: „Puh,oh, ich will ohne Höhenmeter nach Hause…“ oder halt „…total flach hier, 1400 Höhenmeter reichen nicht, gebt mir mehr Dampf auf die Kette…“.  So entdeckten Jörg und Siggi –Variante II von „zielstrebig“- noch einen netten Anstieg mit Spitzen von 16 % und ca. 1,5 Km Länge.

Danach rollten wir aber entspannt nach Hause und ließen die Tour bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Samstagabend genossen wir dezent das lokale Bier im örtlichen Brauhaus. Hier zeigte Willingen sein wahres Gesicht als „Ballermann-Deutschlands“, unglaublich!  Eigentlich wäre hier der richtige Moment gewesen, um so richtig „durchzustarten“… Nein, selbst der Tkbiker hat hier die Priorität auf die Sonntagstour gelegt.  Aber eigentlich heißt es ja so schön „…Die Hölle morgen früh ist mir egal…“.  Beim nächsten Mal auf alle Fälle!!

Die Tour am Sonntag begann mit der Gewissheit: Boah geil, am Pfingstsonntag nicht um 4 Uhr aufstehen! Oh Wahnsinn, erst um 9.30 Uhr auf dem Renner sitzen.  Wie herrlich ist das denn?! Unsere Gedanken waren trotzdem bei Uwe und Holger in der Rhön.

Zu Beginn der Tour ging es ca. 30 Km eher bergab, als bergauf. Der erste „härtere“ Anstieg ließ nicht auf sich warten und entlockte Harti die ersten poetischen Akzente „Ein Anstieg nach Goldhausen verkürzt die Pausen!“  Um nur einen von Hartis Sprüchen zu zitieren.

Weiter ging es Richtung Edersee und schließlich zu einem höher gelegenen Aussichtspunkt (ca. 2 Km Steigung bei 14%) um dort ein weiteres Gruppenbild zu machen.

Hartis Schaltungsprobleme beim Wechsel der Kettenblätter brachte auf manchen Abfahrten komische Anblicke: Der riesige Harti mit seinen dünnen Beinen, 34/11 Übersetzung und Tempo 50…. Da folgen aber die Schenkel um die Kurbel, oh wei, oh wei….

Vom Edersee radelten wir in Richtung Bad Arolsen. Vor Bad Arolsen gab es in einem netten Dorfcafe riesige Kuchenstücke als Stärkung.

In Bad Arolsen selbst wartete eine wunderschöne Überraschung auf uns: Das gut erhaltene Barockschloss! Unglaublich schön und natürlich ein wunderbares Motiv im Hintergrund für ein weiteres Gruppenbild. Hier entlockte es dem Tkbiker  zu singen „ …oh Champs-Élysées….“. 

Auf dem weiteren Weg nach Willingen warteten noch zwei Berge auf uns (auch jeweils 1,5 bis 2 Km mit 8-14 % Steigung), bis wir schließlich in Willingen ankamen.

Fazit:

Ein superschönes und entspanntes Wochenende! So was kann die nächsten Jahre gerne wiederholt werden. Schließlich hat jeder mit seiner individuellen Klasse dazu beigetragen, dass es für alle von uns ein wirklich schönes Wochenende wurde.  

Für die Kameradschaft und den Spaß ist ein solches Wochenende viel besser, als die „Aufregung“ und der „Stress“ bei der „Qual von Bimbach“. Sicherlich, Bimbach ist auch schön aber nicht jedes Jahr. 

Danke an Jörg, Siggi und Harti, welche trotz der gelben,roten und violetten Wege auf der Karte immer den Durchblick behielten und schöne Routen durchs Sauerland gefunden haben.

Kette rechts und Dampf drauf!

Tkbiker