Jahresfahrt 2017 zum Saller See (Emsland)Die traditionelle Jahresfahrt der Trekkinggruppe führte 13 Teilnehmer-/innen in diesem Jahr in den südlichen Teil des Großlandkreises Emsland an den idyllischen Saller See in die Nähe der Ortschaft Freren.
Prägend für das Gebiet sind die Flüsse Ems und Hase, das saftige Weideland mit den weit verstreuten Bauernhöfen, die märchenhaften Laub- und Nadelwälder, die Lingener Höhe und die riesigen Maisfelder. Von Gehrden und Wennigsen aus erfolgte die Anreise mit privaten PKWs zu dem 195 Km entfernten Ziel. Im Emsland Hotel am Saller See waren wir sehr gut untergebracht und starteten jeden Tag nach einem hervorragenden Frühstück zu unseren Ausfahrten, sowie wir auch jeden Abend nach dem guten Abendessen ganz entspannt auf der Hotel-Terrasse mit Blick auf den Saller See den Tag ausklingen ließen. Durch die gute Vorbereitung und die gelungene Führung vom Team Tischer/Osenberg mit ihren „elektronischen Helfern“ fühlten wir uns in Emsland fast wie zuhause und kamen dadurch gut und flüssig voran.
1. Tag: Nachdem wir gegen 12:00 Uhr im Emsland Hotel am Saller See ankamen, starteten wir gegen 13:00 zu unserer ersten Ausfahrt in Richtung Norden. Bereits nach einigen Kilometern nach unserem Start konnte der aufmerksame Fahrradfahrer mitten im Grünen, zwischen Wiesen und Feldern die rund 200 Jahre alte, voll funktionstüchtige unterschlächtige „Hesemannsche Mühle“ erkennen. Weiter ging es nun bis weit hinter Wettrup um dann nach Süden Richtung Handrup abzubiegen. Wir folgten nun dem Radweg Richtung Haselünne und fuhren dann durch die Ortschaft Barwinkel mit der weit sichtbaren auffälligen Pfarrkirche St. Alexander. Weiter ging es zur Gemeinde Langen mit der bemerkenswerten Gegebenheit des “Windmühlenbergs”. Mit 91 Metern über dem Meeresspiegel ist das nicht nur die höchste Erhebung der Umgebung, sondern auch die Höchste im ganzen Landkreis Emsland. Nach 64 Km entspannten Radelns erreichten wir schließlich gegen 18:00 Uhr unseren Ausgangspunkt am Saller See. Diese Tour, auch Mühlen- und Korn-Route genannt, vermittelte uns einen guten Eindruck dieses landwirtschaftlich geprägten Gebietes. 2. Tag: Heute ging es bei strahlendem Sonnenschein gegen 9:30 Richtung Westen über den Dortmund-Emskanal zu unserem 1. Etappenziel dem ‘Geester Wasserspeicher‘. Der 180 ha große See ist heute ein Tourismusmagnet wurde aber 1978 als Kühlwasserreservoir auf dem Höhenrücken eines alten Emslaufes für das Lingener Kernkraftwerk geplant. 1979 wurde das Kernkraftwerk Lingen stillgelegt, nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls in Lingen, bis heute in Betrieb befindlichen KKW Emsland. Wir fuhren erst ein Stück um den hohen Speicherdamm entlang, ehe wir über einen steilen Radweg die Dammkrone erreichten. Da es bereits Mittag war beschlossen wir an der Seeblick-Lounge des Deichkronenrestaurants eine längere Pause einzulegen um Mittag zu essen. Danach legten wir uns auf die bereit stehenden Sonnenliegen, und genossen die schönen wärmenden Sonnenstrahlen unter Palmen. Ein lauer Wind verschaffte uns eine angenehme Kühlung und zusammen mit dem Blick auf den blauen See war es ein wunderbarer erholsamer Moment Wir konnten uns vorstellen den Rest des Tages hier zu verbringen. Schließlich erhoben wir uns doch um unser nächstes Etappenziel zu erreichen. Es war die schöne Stadt Lingen mit seinen zahlreichen historischen Gebäuden und Plätzen. Der Lingener Marktplatz gilt als beste Stube der Stadt. Hier steht u. a. das historische Rathaus von 1555, das mit seinem spätgotischen Treppengiebel von 1663 als das Wahrzeichen der Stadt anzusehen ist. Der Gruppenzwang wurde aufgehoben und jeder konnte für ca. 1 Std. seine Freiheit genießen und für sich die Stadt erkunden. Danach ging es am Rande der Lingener Höhe und dann über den Windmühlenberg zurück zum Hotel das wir gegen 17:00 Uhr nach 72 Km erreichten.
3. Tag: Diese Tagestour führte uns diesmal in südliche Richtung durch kleine idyllische Gemeinden wie Thuine, Messingen, Lünne und Bramsche. Ein Höhepunkt dieser Tour war sicherlich das Hünengrab kurz vor Thuine obwohl der kurze Abstecher vom Radweg zum Hünengrab hohe Anforderungen wegen des steilen, feuchten und sandigen Waldweges an die Trekkingfahrer stellte. Es ist sicher das eindrucksvollste Großsteingrab Nordwestdeutschland. Mit 33 Metern Gesamtlänge ist es auch das längste Großsteingrab im Emsland mit ursprünglich 17 Decksteinen. Eine Besonderheit der insgesamt gut erhaltenen Grabanlage ist, dass der ovale Steinkranz doppelt ausgebildet ist. Ein Kontrastprogramm zum Hühnengrab war sicherlich die Schiffsschleuse Gleesen am Dortmund-Ems-Kanal die wir am frühen Nachmittag erreichten. Für den bautechnisch interessierten Radler war es sicherlich interessant zu erfahren, dass die alte Schleuse 1914 erbaut wurde, die Nutzlänge 162 m, die Kammerbreite 10 m und die Hubhöhe 6,40 m betrug. Damit wird ein Höhenunterschied von knapp 29 Metern überwunden. Da diese Schleuse zurückgebaut und durch eine größere neue Schleuse ersetzt wird, war es nicht so einfach diese große Baustelle auf dem schmalen Kanaldamm entlang zu durchfahren. Kurz danach erreichten wir das schöne Hofcafe ‘Querdel‘ direkt am Kanal, wo wir uns nun für die Rückfahrt zum Saller See stärkten. Da wir bereits um 16:00 das Hotel erreichten, unternahm eine kleine Gruppe noch einen Abstecher ins 7 Km entfernte Freren, um die große dreischiffige neugotische Hallenkirche St. Vitus Kirche aus dem Jahre 1899 zu bestaunen. So konnten wir an diesen Abend auf immerhin 82 gemütlich geradelte Kilometer zurückblicken.
4. Tag: Wegen der angekündigten starken Regenfälle verzichteten wir auf die geplante Abschiedstour und traten nach einem ausgedehnten Frühstück die Heimreise an.
Resümee: Die reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft mit Ihren zahlreichen Obstbäumen und Rosensträuchern direkt am Radweg hat uns sehr gefallen, etwas getrübt durch die vielen Maisfelder am Wegesrand, die uns den Blick in diese schöne Landschaft ab und zu verwehrten. Das gute Wetter sowie das Radeln über ruhige Fahrrad- bzw. Wirtschaftswege und Straßen durch eine vielfältige Landschaft trugen ebenfalls zu unserer gelungenen Jahresfahrt bei. Schließlich hatten wir auch keine besonderen Vorkommnisse. Lediglich eine sich gelöste Pedale ist zu vermelden. Dies konnte jedoch relativ schnell und unkompliziert behoben werden. So können wir auch wie nach der letzten Jahresfahrt 2016 nach Stade feststellen: Auch diese Jahresfahrt war wieder ein gelungenes, abwechslungsreiches, schönes gemeinsames Erlebnis, dass wir so schnell nicht vergessen!
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